Durchgeführte Auktionen
erfolgreich versteigerte Kunstwerke
Versteigerte Kaufpreissumme
10 Jahre RESSLER KUNST AUKTIONEN
10 Jahre RESSLER KUNST AUKTIONEN, das bedeutet: 27 durchgeführte Auktionen, Verkäufe für mehr als 32 Millionen Euro vor allem für zeitgenössische Kunst. Das mag beeindruckend klingen. Aber unser eigentlicher Erfolg hat sich abseits solcher Statistiken vollzogen: Bei den tausend zufriedenen Einbringern von Kunstwerken und bei den mehr als tausendzweihundert glücklichen Kunstliebhabern und Sammlern, die Bilder, Skulpturen, Installationen und Fotos bei uns ersteigert haben. Immer im Bewusstsein, dass das Kunstwerk immer mehr wert ist als das Geld, das es gekostet hat.
Auktion 18, Katalognummer 171, Adolf Frohner, verkauft um € 62.500
Im Jahr 2017 veranstalteten wir eine Auktion, bei der ausschließlich Werke von Künstlerinnen angeboten wurden. Im Standard wurde heftig kritisiert, dass der Katalog pink war, Deborah Sengl verwahrte sich gegen den Versuch, Feminismus zu kommerziellen Zwecken zu missbrauchen, und Olga Kronsteiner schrieb von Dumpingpreisen.
Zum ersten Mal in meinem Leben sah sich unser Auktionshaus mit dem Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ konfrontiert – es sei anmaßend, wenn ein Mann, also ich, Künstlerinnen ins Zentrum zu stellen versuche. Wenige Monate später wurde ein Wiener Museum (geleitet von einer Frau) für eine thematisch entsprechende Ausstellung gefeiert.
Auktion 5, Katalognummer 64, Maria Lassnig, verkauft um € 360.000
2018 feierte die Galerie Artmark ihr Jubiläum mit einer Auktion, die wir in der Galerie veranstalten durften. Star dieser Auktion war Hans Staudacher, von dem alle Bilder erfolgreich versteigert wurden.
Hans Staudacher war ein wunderbarer Mensch voller Wortwitz und Charme. Und er war ein großartiger Maler. Seine „Kritzeleien“, wie er sie selbst nannte, vermögen jeden, der sie ansieht, zu berühren – seine dichten, dynamischen, Schicht um Schicht aufgetragenen Bilder ebenso wie seine stillen, lyrischen, „japanischen“ Pinselarbeiten. Hans Staudacher hatte sein Atelier gleich neben unserem Auktionshaus, und jede Begegnung mit ihm war ein Vergnügen.
Artmark-Auktion, Katalognummer 16, Hans Staudacher, verkauft um € 45.000
Herbert Boeckls Lebensweg führte vom frühen Expressionismus um Egon Schiele bis zu den „Jungen Wilden“ der 1980er Jahre. 1913 hatte er noch mit Schiele im Künstlerbund ausgestellt. 1964 schuf er mit „Der Maler und sein Modell III“ ein Werk, in dem die Kunstauffassung seiner großartigen Seckauer Fresken nachwirkt.
Die Nazis hatten Herbert Boeckl nach 1938 in die innere Emigration gezwungen, er zog sich auf den legendären „Abendakt“ zurück, der bald Kultstatus gewann. Der Maler habe das Glück, sagte er einmal, eine schweigsame Kunst zu betreiben, eine Kunst ohne Spektakel. Spektakel werde ohnehin genug gemacht.
Auktion 9, Katalognummer 117, Herbert Boeckl, verkauft um € 90.000
1969 musste Günter Brus aus Österreich flüchten, um nicht ins Gefängnis gesteckt zu werden. Mehr als 30 Jahre später wurde er mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet; ein typisches österreichisches Schicksal, könnte man meinen.
2002 hatte ich, noch bei den Wiener Kunst Auktionen, keine Chance, sein frühes, in Dispersion auf Nessel ausgeführtes Werk aus 1961 zu verkaufen. 19 Jahre später wurde es vom Rufpreis € 75.000 auf ein Meistbot von € 750.000 gesteigert – unter Beteiligung mehrerer Museen. Es war ein unvergesslicher Höhepunkt im Wirken unseres Auktionshauses! Und es ist nach wie vor der höchste Preis, der je für das Werk eines lebenden österreichischen Künstlers bezahlt wurde. Das Bild hängt heute im WAM, dem Wiener Aktionismus Museum.
Auktion 17, Katalognummer 9, Günter Brus, verkauft um € 930.000
2021, mitten in der Pandemie mit all ihren Einschränkungen, erlebte der Kunstmarkt einen ungeahnten Höhenflug. Wir hatten das Glück, eine ganze Reihe hochkarätiger Werke aus der Sammlung von Helmut Zoidl anbieten zu können. Darunter Andy Warhols „Shoes“, einen Siebdruck mit Diamantstaub.
Andy Warhol, der Sohn einer armen slowakischen Einwandererfamilie, studierte Werbegrafik an der Carnegie Tech in Pittsburgh. In New York war er als Werbegrafiker erfolgreich – für Schuhe. Sie faszinierten ihn auch noch, als er längst mit seiner Factory als Künstler Weltruhm erlangt hatte.
Auktion 17, Katalognummer 38, Andy Warhol, verkauft um € 103.000
Markus Prachensky war ein Künstler, den ich besonders geschätzt habe. Und wir hatten das Glück, Bilder von ihm in praktisch jeder Auktion anbieten zu können. Ich sehe ihn noch vor mir, wie er mir, gesundheitlich bereits stark gezeichnet, erzählte, er komme eben vom Malen. Das pure Glück, dass das für ihn bedeutete, lebt auch in seinen Bildern – Werken voller Dynamik und Lebensfreude.
Markus Prachensky reiste viel und überall begegnete er den Wundern der Farbe: in der Wüste, an den Salzseen Kaliforniens, in Mexiko City, Bali, Bangkok, Mauritius, und vor allem in Italien. Aber die eigentliche, wahre Farbe seines Lebens war Rot.
Auktion 17, Katalognummer 67, Markus Prachensky, verkauft um € 44.000
Die Karriere von Martha Jungwirth ist ein Wunder. Sehr früh, 1964, erhielt sie den Theodor-Körner-Preis, 1966 den Joan-Miro-Preis. 1968 wurde sie in der „Wirklichkeiten“-Ausstellung in der Secession gefeiert. 1977 wurden ihre Werke auf der documenta 6 in Kassel ausgestellt. Und dann – nichts. Ende der Karriere. Alle im Kunstbetrieb kannten sie, aber ihre wunderbaren Bilder waren kaum nachgefragt. Über Jahrzehnte!
Und dann – im Alter von 80 Jahren: die Wiederentdeckung. Mittlerweile reißen sich Galerien auf der ganzen Welt um sie. Ihre Preise steigen ins Astronomische. Großartig!
Auktion 21, Katalognummer 4, Martha Jungwirth, verkauft um € 49.000
Arik Brauer hat mir einmal erzählt, er sei vermutlich der einzige Mensch in Wien gewesen, der den Einmarsch der Russen begrüßt habe. Verfolgt von den Nazis, war das für den jungen Arik wirklich eine Befreiung. Seine Karriere ist unvergleichlich: Arik Brauer war Maler, Grafiker, Bühnenbildner, Sänger (der den sogenannten Austro-Pop vorwegnahm) und Autor großartiger Bücher.
Aber es war der Mensch Arik Brauer, der mich am meisten beeindruckt hat: seine Toleranz, seine Menschlichkeit, seine Neugier auf das Leben. Und all das ist in den Bildern von Arik Brauer: Sie sind von großer Wahrheit. Von großer Ergriffenheit über die Wunder, die überall, jeden Tag geschehen. Es sind Bilder voller Hoffnung.
Auktion 20, Katalognummer 54, Arik Brauer, verkauft um € 129.000
Auf dem Weg zu den Übermalungen und Face Farces, die Arnulf Rainer weltberühmt gemacht haben, entstanden Werke mit ganz unterschiedlichen, oft sogar gegensätzlichen künstlerischen Intentionen. Gemeinsam ist den Mikrostrukturen und Atomisationen, den Proportionsstudien, den Zentral- und Vertikalgestaltungen bis hin zu den Reduktionen, strengen monochromen Schwarzbildern, die Suche nach neuen Formen; nicht so sehr die Suche nach Wahrheit, zumindest stellt der Künstler das in Abrede.
Unsere Zentralgestaltung aus 1951 ist ein gutes, ja, ein herausragendes Beispiel für die Kompromisslosigkeit Rainers auf seinem künstlerischen Weg.
Auktion 20, Katalognummer 18, Arnulf Rainer, verkauft um € 49.000