Details
Arik Brauer
Wien 1929 – 2021 Wien
Die Strasenbauer
Öl auf Platte
51,5 x 67,5 cm
WV-Nr. 915
rechts unten signiert: Brauer
rückseitig betitelt, nummeriert, bezeichnet sowie Maßangabe: Die Strasenbauer 915 ÖL 51 x 66 cm
Erste Ausstellung in der Galerie nächst St. Stephan 1963
Literatur: vgl. „Arik Brauer. Gesamt. Kunst. Werk“ Hrsg. Franz Smola und Alexandra Matzner, Leopold Museum Wien (Ausstellungskatalog 14.11.2014 – 16.02.2015), 2014
Provenienz: Privatsammlung Wien
Arik Brauer wurde in der Nazizeit vom Regime verfolgt. Nach dem Krieg studierte er an der Akademie der bildenden Künste. Gemeinsam mit Ernst Fuchs, Anton Lehmden, Wolfgang Hutter und Rudolf Hausner gründete er die „Wiener Schule des phantastischen Realismus“, die sich an der Technik der Alten Meister orientierte und eine gegenständliche, figurative Kunst entwickelte.
Typisch für das malerische Werk Arik Brauers ist die detaillierte Kleinarbeit in lasurartigen Schichten und die Einbindung aktueller politischer Ereignisse in Bilder voll traum- und märchenhafter Atmosphäre. Neben seinem Kunststudium studierte Brauer Gesang in Israel und Paris, wo er mit seiner Frau Naomi ein Gesangsduo bildete, das israelische Volkslieder interpretierte. Daneben stellte er bereits in Pariser Galerien und im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris aus. Arik Brauer ist Maler, Sänger, er entwarf Bühnenbilder und Kostüme und war auch als Architekt und Autor erfolgreich.
Brauers malerisches und graphisches Werk war zuletzt im Leopold Museum und im Jüdischen Museum in Wien zu sehen. Von 1986 bis 1997 war Brauer Professor für Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. „Die Natur ist natürlich die Quelle für alles. Das ist ja ganz klar. Jeder Mensch weiß das. Ohne Regenwürmer, ohne Mikroben würden wir nicht existieren. Die Welt ist eine Einheit, aber das sind ja lauter Dinge, die bekannt sind. Aber man muss das natürlich auch empfinden. Dass der Kosmos ein geschlossenes System ist, mit dieser Einsicht muss man intensiv leben. Diese Vorstellung, die mit uns herangewachsen ist im Laufe der Zivilisation, dass wir „die Krone der Schöpfung“ sind und alles machen können, was wir wollen, das stellt sich ja in zunehmendem Maße als falsch und lebensgefährlich heraus. Die Tatsache, dass wir drauf und dran sind, alles kaputt zu machen, erlebe ich als die Katastrophe schlechthin. Die meisten Menschen sind von diesen hochaktuellen Themen berührt – und natürlich drückt sich das auch in der Kunst aus.“ (Arik Brauer)