Details
Rudolf Polanszky (hs art)
Wien 1951 *
Ohne Titel / untitled
Mischtechnik auf Leinwand (Öl und Acryl auf PU-Schaum) / mixed media on canvas
(oil and acrylic on PU foam)
196 x 150 cm
1986
rückseitig signiert und datiert: Polanszky 86
Literatur / literature: vgl. „Rudolf Polanszky. Eigensinn der Glücksreferenz“ Konzett Gallery (Ausstellungskatalog 25.05.-04.08.2018) Wien 2018, S. 36-37 (Kap. 1976-1990)
Provenienz / provenance: Privatbesitz Wien
Seit Mitte der 70er Jahre hat Rudolf Polanszky ein vielschichtiges Oeuvre geschaffen, das von konzeptuellen Film-, Video- und Fotoarbeiten über Zeichnung und Malerei bis zu skulpturalen Objekten und Assemblagen reicht. Mit dem Film „Zu einer Semiologie der Sinne“ und den ersten konzeptuellen Arbeiten wie den „Schweinsfettzeichnungen“ entwickelte er Strategien zur Umgehung „fremdbestimmter“, nicht bewusster Steuerungen des Verhaltens. Er bezweifelte die scheinbare Freiheit von Entscheidungen und erkannte die Abhängigkeit von festgelegten Schemata. Daraus entwickelte er Konzepte, führte Begriffe wie Transformation, Nicht-Linearität, Symmetrien usw. in seine Kunst ein, die sich auf die wissenschaftsähnliche Beziehung seiner theoretischen Arbeit bezog. Die konsequente Entwicklung seiner Arbeit gipfelte in der Entwicklung der schon objekthaften, dreidimensionalen Bildarbeiten zu den Objekten, Skulpturen und Installationen wie den „Hypertransformen Skulpturen“ oder den „Hyperbolischen Räumen“. „Es ist nun mal so, dass die Welt nicht so einfach funktioniert. Und ich finde es ganz schlüssig, sich Gedanken darüber zu machen, was der ganze Irrsinn soll. Es gibt natürlich die Vernunftbegabten, die Dinge ausschließen, welche in ihren Vernunftschemata keinen Platz finden. Daraus folgen all diese hermetischen Versuche, irgendwelche Ausdrucksweisen zu finden, die widerspruchsfrei sind – und die gibt es schlicht und einfach nicht. Die Mathematik ist nicht widerspruchsfrei, die Logik ist es genauso wenig, nichts ist widerspruchsfrei. Es wird einem eigentlich immer nur so verkauft, als ob es so wäre, bis man dann zum Idioten wird, der das nicht verstanden hat. Das Faszinierende sind doch eben unfertige Systeme, die Paradoxien aufweisen. Die schrecklichste Vorstellung für mich ist ein völlig fertiges System, in dem alles stimmt.“ (Rudolf Polanszky)