Details
VALIE EXPORT
Linz 1940 *
Auflegung (aus der Serie „Körperkonfigurationen“)
Silbergelatineabzug 1980er Jahre
40,5 x 59,5 cm, ungerahmt
Edition: 3/3 Exemplare
1972
rechts unten signiert und datiert, betitelt und gestempelt: Valie Export 1972 Auflegung, rückseitig rechts unten beschrieben: Auflage 3 Stück 3/2 V.E.
Rechts unten zwei Knicke
Literatur: „Körpersplitter, Band 1, Konfigurationen, Fotografien 1968 – 1977″ Hrsg. Heimrad Bäcker, Wien 1980, S. 42
Provenienz: Privatsammlung Wien
1967 legte Waltraud Stockinger ihren Namen ab, um eine neue Identität als VALIE EXPORT anzunehmen und ihre Präsenz in der Kunstszene zu verkünden. Sie wandte sich vermehrt dem Medium Film zu. Die frühen Arbeiten von VALIE EXPORT zeichnen sich ganz besonders durch die Auseinandersetzung mit dem Feminismus und der Aktionskunst aus. Eine ihrer bekanntesten Aktionen war das Tapp- und Tastkino. VALIE EXPORT sah diese Aktion als „erweitertes Kino“, das Filmzuschauer mit dem konfrontiert, was im abgedunkelten Saal als normal angesehen wird: der voyeuristische Blick auf Frauenkörper. Danach wurde VALIE EXPORT wüst angefeindet.
1969 marschierte sie mit einer Maschinenpistole in der Hand und geöffnetem Schritt in ein Münchner Kino und forderte die Besucher auf, einen echten Frauenkörper zu betrachten und nicht die Bilder auf der Leinwand. Darüber sagte sie: „Gewalt gegen Frauen gibt es unermesslich viel, ganz abgesehen von Zwangsehen, Beschneidungen und Vergewaltigung als kriegerisches Machtmittel. Allzu viel hat sich nicht geändert in der Welt.“
Lange wurde sie im Umfeld des Wiener Aktionismus verortet, betonte aber stets die Unterschiede zu ihr. Ihr war klar, dass sie als Feministin mit dem männlich dominierten Frauenbild der Aktionsgruppe nicht in Einklang stehen konnte.