Details
Robert Zeppel-Sperl (hs art)
Leoben 1944 – 2005 Wien
Garten der Lüste
Acryl auf Molino (6-teilig) /acrylic on Molino (6 parts)
je/each 201 x 195 cm (Gesamtmaß/total dimension: ca. 390 x 600 cm)
1969
Die 6-teilige Arbeit kann nur im Art Storage, 1110 Wien, Eyzinggasse 23, nach vorheriger Terminvereinbarung besichtigt werden.
Literatur / literature: „Helmut M. Zoidl. Mein Weg zur Kunst. Die Sammlung der H.M.Z. Privatstiftung“ Hrsg. Helmut A. Gansterer, Verlag Holzhausen Wien 2010, S. 302 (Abb. 232)
vgl. Otto Breicha: „Robert Zeppel-Sperl. Eine Monographie“ Hrsg. Salzburger Landessammlungen Rupertinum, Verlag Galerie Welz, Salzburg 1993, S. 85-103
Provenienz / provenance: H.M.Z. Privatstiftung als Eigentümerin der Sammlung Zoidl
Robert Zeppel-Sperl studierte an der Akademie der bildenden Künste bei Maximilian Melcher und Max Weiler. Schon bald kam der erste große Erfolg: Otto Breicha lud ihn ein, sich an der legendären Sezessionsausstellung „Wirklichkeiten“ zu beteiligen. Für alle daran teilnehmenden Künstler, Wolfgang Herzig, Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz und Franz Ringel, wurde diese Ausstellung zu einem markanten Grenzpflock in ihrer künstlerischen Karriere. Nicht zuletzt deshalb, weil sich damit neben dem Phantastischen Realismus und den Abstrakten um die Galerie nächst St. Stephan eine dritte Kunstrichtung in Österreich zu etablieren begann.
Die Wahrheit ist, die Wirklichkeiten-Künstler lehnten sich gegen Phantastischen Realismus und Abstraktion gleichermaßen auf: „Wir haben gesagt: Das interessiert uns nicht, wir machen unser eigenes Zeug; ohne Rücksicht auf Stilunterschiede. Rein formal habe ich ja zum Beispiel mit dem Pongratz nicht sehr viel zu tun, aber vom Kopf her schon. Das war das Wichtigere.“ (Robert Zeppel-Sperl)
Bei Robert Zeppel-Sperl bedeutete das, dass er durchaus Einflüsse altmeisterlicher Malerei aufnahm, aber auch die Ideenwelt von Comics. Auch sozialkritische Themen finden sich in seiner Bilderwelt, aber vor allem ein Lebensgefühl, das von Fröhlichkeit und Unbekümmertheit beherrscht war.
1969 übersiedelte Robert Zeppel-Sperl nach Venedig, in Murano ließ er in der Glasmanufaktur Berengo viele seiner Entwürfe realisieren. Ab 1977 lebte er teilweise in den USA und ab 1991 in Bali.
Die Begegnung mit der balinesischen Kultur und Religion führte zu neuen Motiven in seinen Bildern, aber auch mit neuen Techniken.
„Ich erzähle in meinen Bildern zwar auch viel, aber das sind Erzählungen ohne Worte. Für mich ist das in der jetzigen Kunst eigentlich traurig, dass die Erklärungen der Kunstwerke wichtiger sind wie die Kunstwerke selbst. Ich bin immer noch der Meinung, dass ein Bild ein Bild ist und die Geschichte, die ein Bild beinhaltet, muss das Bild selbst erzählen.“ (Robert Zeppel-Sperl)