Details
Markus Prachensky
Innsbruck 1932 – 2011 Wien
Gallura
Acryl auf Leinwand / acrylic on canvas
156 x 120,5 cm
1990
rechts unten signiert und datiert: PRACHENSKY 90
rückseitig am Stoff und am Keilrahmen signiert, zwei Mal datiert und betitelt: Markus Prachensky 1990 „Gallura – 17 – 1990“
Literatur / literature: vgl. „Prachensky: Frühe und späte Werke“, Hrs. Günther Oberhollenzer, Edition Sammlung Essl, Klosterneuburg 2007;
vgl. „PRACHENSKY“, Galerie Ulysses Wien und New York 1990
Provenienz / provenance: Privatsammlung Niederösterreich
1956 schloss sich Markus Prachensky mit seinen Kollegen Wolfgang Hollegha, Josef Mikl und Arnulf Rainer zur Gruppe um die Galerie (nächst) St. Stephan zusammen und fand in Monsignore Otto Mauer einen ersten Fürsprecher. Seine frühen Arbeiten erinnern an Piet Mondrians geometrische Abstraktionen. Unter dem Einfluss von Josef Mikl fand er zu einer gestischen Malerei. 1958/59 wandte er sich der roten Lackfarbe zu und entwickelte – inspiriert von den Malperformances von Georges Mathieu – quasi einen Vorläufer des Schüttbildes. Die Reduktion der Mittel, wenige gestische Pinselstriche, mehr gehauen, expressiv gesetzt als gestrichen, wurden in den folgenden Jahrzehnten typisch für seine Bilder. Prachenskys Farbspektrum wurde im Laufe der Jahrzehnte reicher: Rot und Schwarz, ergänzt durch Violett, Braun, Grün, Gelb, Orange. Zeit seines Lebens wählte Markus Prachensky die Farben parallel zur Natur – auch wenn die Bildtitel die Orte der Entstehung oder die Orte der Erinnerung genau benennen. Apulien im Süden Italiens, Sardinien, die Maremma (südliche Toskana) provozierten mit ihren Landschaften den Maler zu reduzierten Chiffren und einprägsamen Figurationen. „Ich habe mich in der Abstraktion besser gefunden. Ich kann nicht erklären, warum. Es hat vielleicht auch etwas mit der Nazizeit zu tun, in der ja alles verpönt und verboten war. Man konnte nur diese geschönten Dinge sehen. Gott sei Dank nicht in meinem Elternhaus, da standen Schränke voll mit Büchern alter Meister. Wenn das nicht gewesen wäre, wäre ich ja vollkommen verblödet. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich mich mit gegenständlicher Kunst ausdrücken kann. Das war ja der Grund, warum ich Maler werden wollte: um mich auszudrücken.“ (Markus Prachensky)