Details
Leo Putz
Meran 1869 – 1940 Meran
Venusberg Tannhäuser
Öl auf Leinwand / oil on canvas
71 x 77 cm
1918
rechts unten verblast signiert und datiert: Leo Putz 1918
rückseitiges leicht beschädigtes handschriftliches Etikett mit Werkangaben: Venusberg Tannhäuser 1918 Leo Putz
NORMALBESTEUERUNG / REGULAR TAXATION
KEIN FOLGERECHT / NO DROIT DE SUITE
Literatur / literature: vgl. Helmut Putz: „Leo Putz 1869 – 1940. Werkverzeichnis in zwei Bänden (Bd. II)“, Kastner AG Verlag, Wolnzach, Deutschland 1994
Provenienz / provenance: Ausstellung Salzburg
Im Alter von 16 Jahren übersiedelte Leo Putz nach München, um bei seinem Stiefbruder, Prof. Robert Poetzelberger, ersten Zeichenunterricht zu nehmen. Seine künstlerische Ausbildung setzte er zunächst an der Münchener Akademie und dann an der Pariser Akademie Julian fort. Nach der Rückkehr aus Paris besucht Leo Putz die Atelierklasse des Genremalers Paul Höcker. Ab 1892, als in München die Sezession gegründet wurde, war er Jahr für Jahr an deren Ausstellungen beteiligt. Leo Putz war auch Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Scholle“. Diese Gruppe stellte dem vorherrschenden Akademiestil und Historismus der damaligen Zeit eine neue, temperamentvolle Malweise entgegen. Der Mensch, vornehmlich die Frau, wurde zum zentralen Thema des künstlerischen Schaffens. Gezeigt wurden die Aktbilder badender Mädchen im Zauber und Licht der Plein-air-Malerei.
1923 zog Leo Putz mit seiner Familie nach Gauting in Bayern und wurde Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Ab 1929 unternahm der Künstler zahlreiche Reisen. Er verbrachte ganze Jahre mit seiner Familie in Südamerika, hielt sich längere Zeit in Buenos Aires auf und reiste in den Urwald. Die Escola Nacionala de Bellas Artes in Rio ehrte ihn mit dem Titel eines außerordentlichen Professors. Die Jahre in Südamerika gaben seiner Malerei neue Impulse, die Motive zeigten nun südländische Landschaften und Menschen, die Farbpalette erweiterte sich um kräftige und farbenfrohe Töne.
1933 kehrte Leo Putz wieder nach Gauting zurück. Sein Werk wurde zwar mit einer großen Ausstellung im Künstlerverein München begeistert aufgenommen, trotzdem sah sich Putz 1936 gezwungen, vor den Nationalsozialisten in seine Geburtsstadt Meran zu fliehen. 1937 wurde ein Berufsverbot über ihn ausgesprochen, bald darauf löste die NSDAP die Sezession und sämtliche Münchener Künstlergruppen auf.