Details
Hermann Nitsch
Wien 1938 – 2022 Wien
Ohne Titel (Kleines Schüttbild und Fingermalerei)
Öl auf weißgrundierter Jute
105 x 80 cm
1986
rückseitig sowie am Keilrahmen signiert und datiert: Hermann Nitsch Prinzendorf 1986 bzw. Hermann Nitsch 1986
Literatur: vgl. „Nitsch. Eine Retrospektive“ Werke aus der Sammlung Essl, (Ausstellungskatalog 17.10.2003 – 11.1.2004), Edition Sammlung Essl Klosterneuburg 2003, S. 205 (vgl. Werke aus dem Jahr 1986)
vgl. Michael Karrer: „Hermann Nitsch – Das Gesamtkunstwerk des Orgien Mysterien Theaters“ Hrsg. Hermann Nitsch – Atelier Nitsch, Verein Gesamktkunstwerk Nitsch, Verlag der Buchhandlung Walther König Köln 2015, S. 546-547 (Kat. 04 Bilder; ähnliche Werke aus dem Jahr 1978)
Provenienz: Privatbesitz Wien
1957 übernahm Hermann Nitsch eine Stelle als Gebrauchsgrafiker am Technischen Museum. Es sollte nur eine kurze Episode seines Lebens sein. Einige Jahre später führte er die ersten Malaktionen durch, aus denen sich das „Orgien-Mysterien-Theater“ entwickelte. „Meine Arbeit soll eine Schule des Lebens, der Wahrnehmung und der Empfindung sein“, hat der Künstler einmal gesagt. Mit dem Orgien-Mysterien-Theater verwirklichte Hermann Nitsch seine Vorstellung eines Gesamtkunstwerks, das unter Einbeziehung von Malerei, Architektur und Musik auf der Grundlage griechischer Mysterienfeste eine Katharsis zum Ziel hat – die letztlich zum Erkennen des eigenen Selbst führen soll. Die Sensibilisierung aller Sinne steht dabei stets im Mittelpunkt. Seit 1971 finden die meisten Aufführungen des Orgien-Mysterien-Theaters in dem von Hermann Nitsch erworbenen Schloss Prinzendorf in Niederösterreich statt, wo der Künstler lebt und arbeitet. „Ich will, dass das Drama zum Fest erweitert wird. Ich will das schönste Fest der Menschheit entwerfen, das keinen anderen Vorwand als das Leben selbst hat. Ich will, dass wir wissen, dass wir sind, und dass der Umstand, dass wir sind, verherrlicht wird, zum heiter herzlichen Fest, denn dieses unser Sein haben wir, sonst vorerst nichts.“ (Hermann Nitsch)