Details
Hermann Nitsch (hs art)
Wien 1938 – 2022 Wien
Ohne Titel (Aktionsrelikt, 83. Aktion, Wiener Secession 15. März 1987)
Öl und Blut auf Karton
90 x 100 cm
1987
oben mittig signiert und datiert sowie bezeichnet: Hermann Nitsch 1987 Wiener Secession
rückseitiges Galerieetikett von Wienerroither & Kohlbacher Wien mit Werkdetailangaben
Literatur: vgl. Michael Karrer: „Hermann Nitsch – Das Gesamtkunstwerk des Orgien Mysterien Theaters“ Hrsg. Hermann Nitsch – Atelier Nitsch, Verein Gesamktkunstwerk Nitsch, Verlag der Buchhandlung Walther König Köln, 2015
Provenienz: Wienerroither & Kohlbacher Wien, Privatbesitz Steiermark
1957 übernahm Hermann Nitsch eine Stelle als Gebrauchsgrafiker am Technischen Museum. Es sollte nur eine kurze Episode seines Lebens sein. Einige Jahre später führte er die ersten Malaktionen durch, aus denen sich das „Orgien-Mysterien-Theater“ entwickelte. „Meine Arbeit soll eine Schule des Lebens, der Wahrnehmung und der Empfindung sein“, hat der Künstler einmal gesagt. Mit dem Orgien-Mysterien-Theater verwirklichte Hermann Nitsch seine Vorstellung eines Gesamtkunstwerks, das unter Einbeziehung von Malerei, Architektur und Musik auf der Grundlage griechischer Mysterienfeste eine Katharsis zum Ziel hat – die letztlich zum Erkennen des eigenen Selbst führen soll. Die Sensibilisierung aller Sinne steht dabei stets im Mittelpunkt. Seit 1971 finden die meisten Aufführungen des Orgien-Mysterien-Theaters in dem von Hermann Nitsch erworbenen Schloss Prinzendorf in Niederösterreich statt, wo der Künstler lebt und arbeitet. „Ich will, dass das Drama zum Fest erweitert wird. Ich will das schönste Fest der Menschheit entwerfen, das keinen anderen Vorwand als das Leben selbst hat. Ich will, dass wir wissen, dass wir sind, und dass der Umstand, dass wir sind, verherrlicht wird, zum heiter herzlichen Fest, denn dieses unser Sein haben wir, sonst vorerst nichts.“ (Hermann Nitsch)