Details
Giselbert Hoke (hs art)
Warnsdorf 1927 – 2015 Klagenfurt
ICH LIEBE FRAU DREIER (Diptychon)
Acryl auf Leinwand / acrylic on canvas
je/each 251 x 198,5 cm
späte 1980er Jahre
seitlich bzw. rechts unten signiert und betitelt: HOke ICH LIEBE FRAU DREIER; auf der anderen Leinwand rückseitig notiert: STUDIO
Nach Auskunft von Christa Binder wurde das Bild für ein Fest im Künstlerhaus Klagenfurt vor Ort gemalt.
Wir bedanken uns bei Tomas Hoke und Ulli Sturm für die Unterstützung.
Literatur / literature: 13. März 2013: Für ein Fest des Kunstvereins Kärnten im Künstlerhaus in Klagenfurt entstand im Festsaal das Bild als Spende von mir an das Künstlerhaus. Nach Ende des Festes sollte das Bild vom Kunstverein an mögliche Interessenten verkauft werden. Im Laufe der Jahre erfuhr ich, dass eine Übergabe des Bildes an einen Interessenten stattgefunden hat…. Ich halte das Bild für wertvoll. Mit freundlichen Grüßen o. univ. Prof. em. Giselbert Hoke, Werkstätten Saager 1, 9131 Grafenstein
Provenienz / provenance: Künstlerhaus Klagenfurt, Privatbesitz Niederösterreich
Giselbert Hoke wurde in Nordböhmen geboren. Er wollte Schmied werden, verlor aber im Zweigen Weltkrieg seinen rechten Arm. Nach dem Krieg studierte er an der Akademie der bildenden Künste bei Robin Christian Andersen und Herbert Boeckl. 1950 gewann er den künstlerischen Wettbewerb für die Gestaltung der (inzwischen denkmalgeschützten) Wandfresken in der Halle des neuen Klagenfurter Hauptbahnhofs, die jeweils 22 Meter breit und 5 Meter hoch sind. Die Klagenfurter Bevölkerung war von der modernen Kunst wenig angetan, es kam zu Protesten. Die konservativen Bürger verlangten die Zerstörung des Kunstwerks. Hoke zog sich nach Wien zurück. 1953/54 hielt er sich mithilfe eines französischen Stipendiums in Paris auf. 1962 kam Giselbert Hoke nach Kärnten zurück und erwarb das Schloss Saager, das er in jahrelanger Arbeit restaurierte. 1974 wurde Hoke als Professor für Künstlerische Gestaltung an die Fakultät für Architektur der Technischen Universität Graz berufen. In den folgenden Jahren baute er im Stift Rein das Institut für Künstlerische Gestaltung (heute: Institut für Zeitgenössische Kunst) auf und leitete es 20 Jahre. Von 1974 bis 1976 widmete er sich dem Bau des Werkhauses neben dem Schloss Saager mit Werkstätten für Email- und Glasarbeiten.
Hokes künstlerisches Werk entfaltete sich zwischen den beiden Polen der Bildmalerei und der Arbeit in der Architektur. Seine Werke im Zusammenhang mit der Architektur umfassen Fresken, Glasfenster und Wände aus Email, wobei viele dieser Arbeiten in den eigenen Werkstätten im Werkhaus Saager hergestellt wurden. Die Frau als zentrales Thema in Hokes Malerei wurde in den 1990er Jahren durch das Thema Landschaft abgelöst. Vor allem seine Papierarbeiten, die auf Reisen durch die Toskana, in Spanien und in Peru entstanden, wurden von Kunstliebhabern begeistert aufgenommen. Mitte der 1960er Jahre sowie zu Beginn der 1980er Jahre schuf Hoke großformatige Holztafelbilder, in denen er einen monumentalen Figurentypus entwickelte, aber auch Versatzstücke von Landschaft in einer schweren, leuchtenden Farbigkeit einband. Seine „NADA“-Bilder, die nach 2003 entstanden, sind gewissermaßen eine Fortsetzung dieser monumentalen Bildschöpfungen, wobei uns die „Nada“-Werke als „völlig gegenstandslose und namenlose Bilder“ entgegentreten. Ein Bindeglied zwischen den beiden Werkbereichen Bildmalerei und Werke im Zusammenhang mit der Architektur stellen die Tapisserien dar, die zum einen auf einem gemalten Entwurf basieren, zum anderen in ihrer Gestalt und Form mit der Architektur korrespondieren.