Details
Bruno Gironcoli (hs art)
Villach 1936 – 2010 Wien
Ohne Titel / untitled
Pausen montiert auf Papier, Bleistift und Klebestreifen auf Transparentpapier, Collage / transparencies mounted on paper, pencil and adhesive tape on transparent paper, collage
191 x 150,5 cm
1973
rückseitig signiert: B. Gironcoli
Das Papier weist diverse kleinere Einrisse bzw. Knicke auf (Collage).
Literatur / literature: Ausstellungskatalog „Bei der Arbeit schüchtern bleiben“ im MUMOK Wien (03.02. – 03.06.2018) 2018, S. 328 (ganzseitig abgebildet)
Provenienz / provenance: Sammlung Wien
Bruno Gironcoli gehört zu den eigenwilligsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Einem breiteren Publikum ist er durch seine späten Großplastiken bekannt, in denen archetypische Figuren und Triviales zu futuristisch anmutenden Konglomeraten verschmelzen. Weniger bekannt ist, dass Gironcolis bildhauerische Praxis von einer kontinuierlichen grafischen Produktion begleitet war.…
Von Beginn an sind Gironcolis Arbeiten auf Papier mehr als bloße Entwürfe für die Bildhauerei. Auf Papier treibt der österreichische Künstler seine Ideen vielmehr in Dimensionen, die über die Arbeit am konkreten Material weit hinausgehen. Auf Papier animiert er sein eigenes bildhauerisches Werk: Physikalischer Gesetze enthoben gehen schablonenhafte Figuren, Tiere, Symbole und Apparaturen hypothetische Verbindungen ein und fügen sich zu fantastisch-surrealen Szenen. Gironcolis Papierarbeiten sind buchstäblich „Flächen von Überlegungen“, die aus entfremdeten Zeichen mögliche Lebensformen zu bergen suchen. (Manuela Ammer)
Bruno Gironcoli absolvierte Goldschmiedelehre in Innsbruck, eher er ab 1957 an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien studierte. Danach ging er nach Paris, wo ihn die Werke Alberto Giacomettis künstlerisch beeinflussten. 1967 hatte er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Heide Hildebrand in Klagenfurt, 1968 stellte er in der Galerie nächst St. Stephan aus. Ab 1977 leitete Gironcoli die Bildhauerschule an die Akademie der bildenden Künste als Nachfolger Fritz Wotrubas. 2003 war er Österreichs Vertreter bei der Biennale von Vendig.