Details
Arnulf Rainer
Baden 1929 *
Ohne Titel (Violette Übermalung)
Öl auf Holzplatte
25,8 x 37,3 cm inkl. Künstlerrahmen (Plexiglassockel: 10 x 45,5 x 14 cm)
1959/1964, neuerlich überarbeitet 1974
rückseitig zwei Mal signiert sowie einmal datiert und bezeichnet: A. Rainer 74
Entwurf für Vorgartenstraße
Die Vorderseite zeigt eine violette Übermalung und auf der Rückseite eine in Pink übermalte, gravierte Zentralgestaltung.
Laut Auskunft des Eigentümers wurde die Übermalung der Zentralgestaltung vom Künstler 1974 restauriert. Vor der Restaurierung, die eine neuerliche Übermalung zur Folge hatte, war die Zentralgestaltung mit 1959 und 1964 datiert. Gleichzeitig wurde auch die „violette“ Seite neu lasiert. Auf der Seite mit der Zentralgestaltung gab es ursprünglich auch den Hinweis des Künstlers: „Entwurf für Plastik Vorgartenstraße. Leider abgelehnt“. Im Rahmen der Restaurierung wurde diese Seite nur noch mit „Entwurf für Vorgartenstraße“ betitelt. Durch die Montage auf dem Plexiglassockel steht die „violette“ Übermalung am Kopf.
Erste Einzelausstellung in der Galerie nächst St. Stephan 1955
Provenienz: Privatsammlung Wien
Dieses „Doppelbild“ hat eine erstaunliche Geschichte. Es wurde vom Einbringer in den 1980er Jahren direkt beim Künstler in dessen Atelier in der Mariahilfer Straße in Wien erworben. Die „schwarze“ Seite war rückseitig mit 1964 datiert, die „rosa“ Seite stellte eine Einreichung bei der Stadt Wien dar. Diese Zentralgestaltung aus 1959 sollte als Plastik in der Wiener Lasalle-Straße realisiert werden. Rainer hat seine damaligen Bemühungen mit „leider abgelehnt!“ kommentiert.
Eine das Bild durchbohrende Schraube scheint zu belegen, dass Arnulf Rainer schließlich der „schwarzen” Seite den Vorzug gab. In den 1980er Jahren restaurierte der Künstler die „rosa“ Seite komplett, der Schraubeneinstich, aber auch die Schrift sowie die Jahresangabe verschwanden unter der neuen Übermalung. Nicht aber die Reliefierung der möglicherweise einzigen geschnitzten Zentralgestaltung aus dieser Zeit. Die dann vom Künstler neu angebrachten Texte und Zahlen sowie die Signatur stammen aus der Zeit der Renovierung und werden vom Einbringer als „Mittelwerte“ bezeichnet; eine Bezeichnung, die Rainer im Zuge der Restaurierung wählte.