Details
Rudolf Polanszky (hs art)
Wien 1951 *
Ohne Titel / untitled
Öl auf Jute und Plexiglas, Collage / oil on jute and acrylic glass, collage
181 x 141 cm (Original Aluminiumrahmen/ original aluminium frame)
1990
rückseitig signiert und datiert: Polanszky 90
Rückseitig ist der mittlere Keilrahmen gebrochen, eine professionelle Neurahmung wird empfohlen.
Literatur / literature: vgl. „Rudolf Polanszky. Eigensinn der Glücksreferenz“ Konzett Gallery (Ausstellungskatalog 25.05.-04.08.2018) Wien 2018, S. 68-71 (Abb.)
Provenienz / provenance: Privatsammlung Wien
Seit Mitte der 70er Jahre hat Rudolf Polanszky ein vielschichtiges Oeuvre geschaffen, das von konzeptuellen Film-, Video- und Fotoarbeiten über Zeichnung und Malerei bis zu skulpturalen Objekten und Assemblagen reicht. Mit dem Film „Zu einer Semiologie der Sinne“ und den ersten konzeptuellen Arbeiten wie den „Schweinsfettzeichnungen“ entwickelte er Strategien zur Umgehung „fremdbestimmter“, nicht bewusster Steuerungen des Verhaltens. Er bezweifelte die scheinbare Freiheit von Entscheidungen und erkannte die Abhängigkeit von festgelegten Schemata. Daraus entwickelte er Konzepte, die er in „Koma“, den „Sprungfedern-Zeichnungen“ sowie den „Sitz-Bildern“ realisierte. Sich damit überschneidend entstanden Filme, Videos und multimediale Collagen.
Er führte Begriffe wie Transformation, Nicht-Linearität, Symmetrien usw. in seine Kunst ein, die sich auf die wissenschaftsähnliche Beziehung seiner theoretischen Arbeit bezog. Die konsequente Entwicklung seiner Arbeit gipfelte in der Entwicklung der schon objekthaften, dreidimensionalen Bildarbeiten zu den Objekten, Skulpturen und Installationen wie den „Hypertransformen Skulpturen“ oder den „Hyperbolischen Räumen“. Den gegenwärtige Arbeitsschwerpunkt stellt die Weiterentwicklung der Idee der translinearen Verfahren bis zur rezenten Beschäftigung mit „Prim-Räumen“ auf der Basis mehrdimensionaler Transformationen und Symmetrie-Strukturen sowie deren Alter Ego, den „Negativräumen“, dar.
„Es ist nun mal so, dass die Welt nicht so einfach funktioniert. Und ich finde es ganz schlüssig, sich Gedanken darüber zu machen, was der ganze Irrsinn soll. Es gibt natürlich die Vernunftbegabten, die Dinge ausschließen, welche in ihren Vernunftschemata keinen Platz finden. Daraus folgen all diese hermetischen Versuche, irgendwelche Ausdrucksweisen zu finden, die widerspruchsfrei sind – und die gibt es schlicht und einfach nicht. Die Mathematik ist nicht widerspruchsfrei, die Logik ist es genauso wenig, nichts ist widerspruchsfrei. Es wird einem eigentlich immer nur so verkauft, als ob es so wäre, bis man dann zum Idioten wird, der das nicht verstanden hat. Das Faszinierende sind doch eben unfertige Systeme, die Paradoxien aufweisen. Die schrecklichste Vorstellung für mich ist ein völlig fertiges System, in dem alles stimmt.“ (Rudolf Polanszky)