Details
Otto Rudolf Schatz
Wien 1900 – 1961 Wien
New York am Abend
Öl auf Leinwand / oil on canvas
80,5 x 99,5 cm
1936 / 1937
WV-Nr. M 1936 13 (Belvedere Wien)
links unten signiert: O.R. Schatz
rückseitig am Keilrahmen zwei Mal signiert, betitelt, nummeriert sowie bezeichnet:
O.R. Schatz New York 54a Wien II Karmeliterpl. 1 11
Literatur / literature: “Helmut M. Zoidl. Mein Weg zur Kunst. Die Sammlung der H.M.Z. Privatstiftung” Hrsg. Helmut A. Gansterer, Verlag Holzhausen Wien 2010, S. 251 (Abb. 193)
vgl. Cornelia Cabuk: “Otto Rudolf Schatz. Monografie und Werkverzeichnis” Hrsg. Stella Rollig, Belvedere (Werkverzeichnisse, Band 7) Wien, 2018
vgl. “Otto Rudolf Schatz. 1900-1961” Hrsg. Dietrich Kraft und Matthias Boeckl, Verlag Bibliothek der Provinz Weitra 2010, S. 132-140 (Kap. New York)
Provenienz / provenance: H.M.Z. Privatstiftung als Eigentümerin der Sammlung Zoidl
Otto Rudolf Schatz besuchte im Ersten Weltkrieg die Wiener Kunstgewerbeschule, ehe er seinen Militärdienst ableisten musste. In den 1920er und 1930er Jahren illustrierte Schatz in der Technik des Holzschnitts zahlreiche Bücher und arbeitet für unterschiedliche sozialdemokratische Zeitungen und Verlage. 1925 wurde er Mitglied des Bundes österreichischer Künstler, 1928 Mitglied des Hagenbundes und 1946 Mitglied der Secession.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde gegen Schatz ein Berufsverbot ausgesprochen, er emigrierte mit seiner jüdischen Frau zuerst nach Brünn und dann weiter nach Prag. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Hilfsarbeiter und fertigte Bilder im Miniaturformat an. 1944 wurde Otto Rudolf Schatz mit seiner Frau im Außenlager des KZ Groß-Rosen interniert, erst die sowjetischen Truppen befreiten ihn.
Er kehrte nach Wien zurück, wo er vom damaligen Kulturstadtrat Viktor Matejka gefördert wurde und wieder als Künstler arbeiten konnte. Bald unternahm er zahlreiche Reisen, die ihn nach Italien, Frankreich, England, die Schweiz, auf den Balkan, nach Asien und in die USA führten.
Otto Rudolf Schatz erlebte eine äußerst wechselvolle Karriere als Künstler, meist abseits der etablierten Institutionen. Heute finden vor allem seine im Stil der Neuen Sachlichkeit ausgeführten Werke begeisterten Zuspruch; Otto Kallir-Nierenstein hatte diese Kunstrichtung schon vor Jahrzehnten in seiner Neuen Galerie gezeigt.