Details
Markus Prachensky
Innsbruck 1932 – 2011 Wien
Etruria Blues
Acryl auf Leinwand
100 x 75 cm
1982
links unten signiert und datiert: Prachensky 82
rückseitig am Stoff signiert und datiert sowie am Keilrahmen betitelt und nochmals datiert: Markus Prachensky 1982 “Etruria Blues – IX – 1982”
Erste Einzelausstellung in der Galerie nächst St. Stephan 1960
Literatur: vgl. “Markus Prachensky. Retrospective in red” Hrsg. Gerard Meulensteen & Vincent Polakovic, Danubiana Meulensteen Art Museum Bratislava (Ausstellungskatalog) 2013, S. 140-141 (Kap. The Italien paintings 1977-1992)
Provenienz: Privatsammlung Niederösterreich
Markus Prachensky gilt zu Recht als einer der wichtigsten Vertreter der österreichischen Avantgarde und des Informel. 1952 nahm er, dem Wunsch seines Vaters gehorchend, ein Architekturstudium an der Akademie der bildenden Künste auf. Ab 1953 studierte er jedoch Malerei bei Albert Paris Gütersloh. Gemeinsam mit Wolfgang Hollegha, Josef Mikl und Arnulf Rainer war er Gründungsmitglied der Künstlergruppe rund um Monsignore Otto Mauers Galerie nächst St. Stephan. Prachensky wandte sich schon in den 1950er Jahren von der figuralen Malerei ab und der Abstraktion zu. Er wurde einer der konsequentesten Vertreter des informellen Tachismus. Ab 1957 lebte er abwechselnd in Paris und Wien, in den 1960er Jahren immer wieder auch in Berlin und ab 1967 in Los Angeles. Es entstanden Bilderzyklen, die ganz typisch für die Arbeitsweise des Künstlers sind. Von 1983 bis zum Jahr 2000 war er Professor für Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Prachenskys Bilder versteht nur, wer bereit ist, sie als einen Prozess zu verstehen. Man muss empfinden, was sich in ihnen zuträgt. Ansonsten versäumt man das Beste und freut sich nur daran, wie Farbbahnen und Kraftströme mit- und gegeneinander kämpfen, sich in Balance halten, Gleichgewichte stören und wieder herstellen. Aber Prachenskys Malerei ist nicht l´Art pour l´Art; sie ist nicht ein Spiel mit Formen, und seien sie auch noch so dynamisch auf die Leinwand gesetzt, dass sie an den Knotenpunkten zerbersten. (Klaus Albrecht Schröder)