Details
Maria Lassnig *
Kappel am Krappfeld 1919 – 2014 Wien
Korkenziehermann (Tod)
Öl auf Leinwand
205 x 134,5 cm
WV-Nr.: 1226
1986-1987
rückseitiges Etikett mit Titel und Datierung der Arbeit: “Korkenziehermann”, 1986
Axel und Christa Murken (Hrsg.), Romantik in der Kunst der Gegenwart, Köln 1993 (Abb. 39) S. 153
Christa Murken, Maria Lassnig, Ihr Leben und ihr malerisches Werk. Ihre kunstgeschichtliche Stellung in der Malerei des 20. Jahrhunderts, Verlag Murken-Altrogge, Herzogenrath 1990, WV Nr. 429 (Abb. 178) S. 347
Martin Kunz (Hrsg.): Maria Lassnig. Mit dem Kopf durch die Wand. Neue Bilder. Klagenfurt 1989 (Abb. S. 73) S. 72
ausgestellt bei “Romantik in der Kunst der Gegenwart” Sammlung Murken, Ludwig Form für Internationale Kunst, Aachen (4.6.–22.8.1993); „Maria Lassnig. Mit dem Kopf durch die Wand. Neue Bilder“, Kunstmuseum Luzern, Neue Galerie Graz, Kunstverein Hamburg, Wiener Secession, 1989/90.
Provenienz: Privatbesitz Deutschland, Privatsammlung Niederösterreich
1941 fuhr Maria Lassnig mit dem Fahrrad nach Wien, um sich an der Akademie um Aufnahme zu bemühen. Wilhelm Dachauer warf sie 1943 aus seiner Meisterklasse, weil er ihre Bilder als „entartet“ klassifizierte. Ihr Studium setzte sie bei Ferdinand Andri und Herbert Boeckl fort.
1948 hatte Maria Lassnig ihre erste Ausstellung in Klagenfurt. Ihre Bilder stießen jedoch auf heftige Ablehnung. 1954 schloss sie ihr Studium in der Klasse Albert Paris Gütersloh ab.
Ein Stipendium ermöglichte ihr – gemeinsam mit Arnulf Rainer – eine erste Parisreise. Die beiden jungen Künstler entdeckten die „informelle Kunst“.
1961 zog Lassnig ganz nach Paris. Hier entstanden zwei Meter große Körpergefühls-Figurationen, die aber nie ausgestellt wurden. 1964 beschloss sie, nach New York zu gehen, wo sie sich nicht nur mit Malerei, sondern auch mit Zeichentrickfilmen beschäftigte. Wirtschaftlich ging es ihr in New York sehr schlecht; auch ihre Kunst blieb weitgehend unverstanden. 1980 wurde ihr als erster Frau eine Professur an einer deutschsprachigen Kunstakademie anvertraut. Im selben Jahr vertrat sie – gemeinsam mit VALIE EXPORT – Österreich bei der Biennale in Venedig.
Maria Lassnig führte ihre Meisterklasse an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien bis 1989. Nach Venedig folgten 1982 und 1997 Einladungen zur documenta nach Kassel, es gab Einzelausstellungen in wichtigen Kunstinstitutionen in aller Welt. 2004 wurde ihr der renommierte Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt für ihren „außergewöhnlichen Beitrag zur zeitgenössischen Malerei“ zuerkannt, 2013 in Venedig der Goldene Löwe. Ihre „Körperempfindungs“-Bilder machten sie weltberühmt. Maria Lassnig war eine der ersten Künstlerinnen, die weibliche Positionen in der Kunstwelt und in der Gesellschaft reflektierten und den Einfluss des weiblichen Körpers auf die Biographie drastisch darstellten. Sie befasste sich mit Darstellungen männlicher Dominanz und Gewalt, vom „Weltzertrümmerer“ bis zum „Kinderschreck“.