Details
Gottfried Mairwöger *
Tragwein 1951 – 2003 Wien
Aurora
Öl auf Leinwand
250 x 520 cm
1985
abgebildet in “Gottfried Mairwöger”, (Hrsg.) von Stefan Jaeger und Helmut Schützeneder, Brandstätter Verlag Wien, S. 6-7
ausgestellt 1995 bei der Ausstellung “Gottfried Mairwöger – Große Ölbilder” auf Schloss Hollenburg bei Krems
Provenienz: Privatsammlung Oberösterreich
Gottfried Mairwöger bediente sich der Abstraktion als universeller Bildsprache: die Wirkung der Natur mit ihren Lichtstimmungen, ihrem Farbreichtum und ihren Kontrasten hat er auf seine ganz eigene Art und Weise umgesetzt. Es sind schöne Bilder; schön in ihrer Wirkung, schön in ihrer Konstruktion, schön in Bezug auf ihre Farben und Formen, schön in ihrer Tiefe und Wahrhaftigkeit. Mairwöger studierte ab 1971 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Josef Mikl und Wolfgang Hollegha. Noch während seiner Studienzeit wurde er von der renommierten Galerie Ulysses unter Vertrag genommen. Es folgte ein kometenhafter Aufstieg: Ausstellungen in Europa und in den USA, Aufmerksamkeit von bedeutenden Kunstkritikern wie Clement Greenberg, sowie zahlreiche Ankäufe von Museen und Sammlern etablierten ihn in atemberaubenden Tempo in der Kunstwelt. 1982 erhielt der junge Künstler den Monsignore Otto-Mauer-Preis. Nach der Malweise mit lasierenden, stark verdünnten Ölfarben wurde seiner Malerei ab der Mitte der 1980er Jahre pastoser, fast reliefartig. Die neuen Werke fanden aber beim Publikum nicht denselben Anklang wie die frühen Arbeiten. Da Mairwöger nicht bereit war, dem, was der Markt forderte, zu entsprechen, kam es zum Bruch mit seiner Galerie. „Ich vermeide Bildlösungen, die funktionieren und mir vertraut sind. Ich bin mir der Notwendigkeit bewusst, dass ich Risiken eingehen muss“, sagte er. Mitte der 1990er Jahre gab es einen weiteren Entwicklungsschub. Seine Bilder wurden nun viel dichter. Der Farbauftrag war wieder lasierend, aber jetzt von einer unglaublichen Vielfalt der Nuancen. Das zentrale Thema Gottfried Mairwögers wurde das Licht;
oft malte er für mehrere Monate auf Mauritius und in Sri Lanka, um dort neue Eindrücke und Inspirationen zu bekommen. Sofort flammte die Aufmerksamkeit des Marktes wieder auf. Aber noch ehe er sich einem neuen Thema, dem Akt, zuwenden konnte, starb Gottfried Mairwöger – erst 52 Jahre alt.