Details
Franz Grabmayr (hs art)
Pfaffenberg bei Obervellach 1927 – 2015 Wien
Ohne Titel
Öl auf Leinwand
87 x 101 cm
2000
rückseitig signiert und datiert: Grabmayr 2000
Literatur: vgl. “Franz Grabmayr. Feuerbilder-Tanzblätter-Materialbilder” Hrsg. Robert Fleck, Caro Wiesauer, Ausstellungskatalog Museum Angerlehner, Köln 2017, S. 107-112;
vgl. “Franz Grabmayr. Power-Passion-Obsession” Wolfgang Hingst, Hrsg. Nachlass Franz Grabmayr, Wien 2016, S. 39
Provenienz: Privatbesitz Wien
Franz Grabmayr war Hauptschullehrer in St. Jakob im Rosental, als er 1952 erstmals Bilder in der Ausstellung „Junge Kärntner Begabungen“ im Künstlerhaus Klagenfurt ausstellte. Anschließend studierte er an der Akademie der bildenden Künste. Nach seinem Diplom bei Herbert Boeckl 1964 zog er ins niederösterreichische Waldviertel, das seine Wahlheimat wurde. In völliger Abgeschiedenheit entstanden hier die ersten Landschaftsbilder mitten in der Natur.
Inspiriert von einer Pantomime, die ihn für den bewegten Körper begeisterte, begann er Ende der 1960er Jahre seine ersten „Tanzbilder“ zu malen: Im Winter in seinem Atelier im Wiener Karl-Marx-Hof oder in der Wiener Staatsoper während der Proben und Aufführungen des Balletts, im Sommer im Waldviertel. Dort fand er immer neue Motive: „Kornmandln“ und „Strohbinkerln“, “Felsen im Kamp” oder „Wurzelstöcke“ von Bäumen.
In den 1980er-Jahren entwickelte Franz Grabmayr seine „Fahrbare Werkstatt“: Er ließ sich mit einem Traktor um seine Motive herumfahren, stand dabei auf dem Anhänger mit seiner Staffelei und den Farbkübeln und packte bis zu 100 kg Farbe mit der Spachtel auf die Leinwand. Hinzu kamen nächtliche Feuerbilder, Bilder mit verkohlten Wurzelstöcken sowie Sand- und Aschebilder.
„Das Feuer hat so eine Wildheit, man muss ihm die gleiche Kraft entgegensetzen. Ich habe die Farbe aus dem Kübel auf die Leinwand geworfen: die Kraft und die Wildheit des Feuers und meine Kraft und Wildheit auf der Leinwand. Da kann man nicht einfach mit dem Pinserl feinmalen.“ (Franz Grabmayr)