Details
Bruno Gironcoli (hs art)
Villach 1936 – 2010 Wien
Entwurf (Umriss) für eine Figur im Stehaufmännchensystem
Mischtechnik auf Papier, zweiteilig vom Künstler zusammengeklebt, auf Karton aufkaschiert / mixed media on paper, two parts glued together by the artist, mounted on cardboard
200 x 104 cm
1968/1970
links unten signiert und betitelt: B. Gironcoli Entwurf (Umriss) für eine Figur im Stehaufmännchensystem
links oben am Kopf stehend gewidmet: Für Herrn J. Mikl er ist selbst schuld wenn ihm das gefällt
Das Werk ist nicht gerahmt, allerdings fachkundig auf Karton aufkaschiert, rückseitig mit Holzleisten stabilisiert und mit einer Aufängevorrichtung versehen.
Literatur / literature: vgl. “In der Arbeit schüchtern bleiben. Arbeiten auf Papier” Hrsg. Manuela Ammer, MUMOK Wien (Ausstellungskatalog 03.02. – 03.06.2018), Verlag der Buchhandlung Walther König Köln 2018, S. 192-197 (Kap. Arbeiten auf Papier II)
Provenienz / provenance: Privatbesitz Salzburg
Bruno Gironcoli begann 1951 eine Goldschmiedelehre in Innsbruck, die er 1956 abschloss. Zwischen 1957 und 1962 studierte er an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Danach ging er nach Paris, wo er sich intensiv mit den Werken von Alberto Giacometti auseinandersetzte. Gironcoli arbeitete mit den Materialien Holz, Nylon, Eisen, Aluminium, Glas, Polyester und Draht. Im Jahr 1967 hatte er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Heide Hildebrand in Klagenfurt, bald darauf folgte eine Einzelausstellung in der Galerie nächst St. Stephan. 1977 wurde Gironcoli als Leiter der Bildhauerschule an die Wiener Akademie der bildenden Künste berufen, wo er als Nachfolger Fritz Wotrubas bis 2004 tätig war. Er wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, 1976 mit dem Preis der Stadt Wien, 1993 mit dem Großen Österreichischen Staatspreis. 2003 war Gironcoli der offizielle Vertreter Österreichs bei der Biennale von Venedig. 2018 widmete ihm das MUMOK in Wien eine große Personale. Bruno Gironcoli gehört zu den eigenwilligsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Berühmt wurde er durch seine Großplastiken, in denen archetypische Figuren und Triviales zu futuristisch anmutenden Konglomeraten verschmelzen. Weniger bekannt ist, dass Gironcolis bildhauerische Praxis von einer kontinuierlichen grafischen Produktion begleitet war.