Details
Eduard Angeli (hs art)
Wien 1942 *
Capriccio
Kohle und Kreide auf Segeltuch
102 x 152 cm
2016
rückseitig signiert und datiert: Angeli 2016
Ausstellungen: Galerie C.A. Contemporary (Wien April/Mai 2017)
Provenienz: Privatbesitz Wien
Eduard Angeli studierte Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Robin Christian Andersen. Seit Beendigung seines Studiums ist er als freischaffender Künstler tätig. Von 1965 bis 1971 lebte Angeli in Istanbul; dort hatte er von 1967 bis 1971 eine Gastprofessur an der Akademie für angewandte Kunst inne. Nach seiner Rückkehr lebte und arbeitete er in Wien, Deutsch- Altenburg und Wolfsthal. Ab den 1990er Jahren wurde Venedig, wo er bis zum Vorjahr lebte (genau gesagt am Lido di Venezia), sein Lebensmittelpunkt und auch das vorrangige Thema seiner künstlerischen Arbeit.
Es sind „Bilder der Leere“, mit denen Eduard Angeli die Serenissima und die Lagune verewigt. Manchmal wirken seine Bilder, überhaupt, wenn er Architektur integriert, wie Bühnenbilder; aber den Bühnen sind die Menschen abhandengekommen. Und obwohl er ein Venedig malt, das so menschenleer praktisch niemand kennt, weil diese Stadt immer voller Leben und Menschen und italienischem Temperament ist, voller Touristen und Sehenswürdigkeiten, Geschrei und Gesängen, sieht man auf den ersten Blick: Das ist Venedig. Man sieht seine Bilder und hört die Brandung leise ans Ufer schlagen. Man sieht die wenigen Lichter und weiß, gleich rechts von diesem Bild, gerade noch außerhalb des Dargestellten, ist der Markusplatz mit dem Campanile und dem Dom und den Musikanten und den Tauben.
All das kommt auf den Venedig-Bildern von Eduard Angeli nicht vor. Stattdessen gibt es Hausmauern, das Wasser der Lagune, ferne Lichter oder versteckte Innenhöfe.
Das Übel, an dem Venedig zu ersticken droht, der Moloch „Mensch“, dieses als Masse auftretende, totalitäre Ungeheuer, spielt bei Eduard Angeli keine Rolle.