Details
Carl Unger
Wolframitzkirchen 1915 – 1995 Wien
Sommertag im Donauhafen II
Öl auf Leinwand
100 x 110 cm
1970
rechts oben signiert und datiert: C. Unger 70
rückseitig am Keilrahmen zweimal WV-Nr. 204 sowie zwei Klebeetiketten mit Künstler- und Titelangabe, Größe und Datierung
In den dunkleren Farbbereichen zeigen sich Krakelees.
Literatur: „Carl Unger (1915 – 1995). Variationen. Mit einem Werkverzeichnis der Gemälde“, Franz Smola, Wien 2006, Abb. S. 125; „Carl Unger“, Wieland Schmidt, Salzburg 1998, Abb. Nr. 27
Provenienz: Privatsammlung Salzburg
Carl Unger studierte ab 1934, noch vor der Matura, an der Akademie der bildenden Künste bei Herbert Boeckl. Er war Gründungsmitglied des berühmten Art Club. 1950 wurde er zum Professor an der Akademie bestellt und nahm 1954 an der Biennale Venedig teil. Im Jahr darauf schuf er für die Triennale in Mailand das Deckengemälde des österreichischen Pavillons. Er beteiligte sich an der Biennale Sao Paulo und nochmals jener in Venedig. 1959 wurde ihm der Preis der Stadt Wien für Malerei zuerkannt, im selben Jahr präsentierte er Entwürfe für die Decke des Neuen Festspielhauses in Salzburg. Für die Kirche von Clemens Holzmeister im 10. Bezirk schuf er das Altarbild.
Von 1971 bis 1975 war Carl Unger Rektor der Akademie in Wien. Er hatte große Ausstellungen im Museum für angewandte Kunst, in der Albertina und im Grazer Künstlerhaus. Kurz vor seinem Tod 1995 wurde ihm das Große Verdienstkreuz der Republik Österreich verliehen.
Seine Bilder wirken bei allem tachistischen Touch nie als zufällig entstandene, hingeworfene Urausbrüche, sondern wie disziplinierte, in die Kategorien der Ordnung eingewobene, mit dem Bestand ihrer Grenzen harmonisch übereinstimmende emotionale Ausuferungen. (Manfred Wagner)