Details
Herbert Boeckl (hs art)
Klagenfurt 1894 – 1966 Wien
Steinbruch St. Margarethen
Öl auf Leinwand / oil on canvas
84,5 x 100 cm
1938
WV-Nr. 268 (Herbert Boeckl, Belvedere 2010)
WV-Nr. 241 (Herbert Boeckl, Frodl 1976)
links unten signiert und datiert: Boeckl 38
rückseitiges Brandzeichen am Keilrahmen: Omega ZW
Literatur / literature: “Herbert Boeckl. Retrospektive” Hrsg. Agnes Husslein-Arco, Belvedere Wien, Verlag Bibliothek der Provinz Weitra 2009, S. 372 (WV-Nr. 268).
“Herbert Boeckl. Mit einem Werkverzeichnis der Gemälde von Leonore Boeckl”, Hrsg. Gerbert Frodl, Residenz Verlag Salzburg und Wien 1976, S. 199 (WV-Nr. 241).
“Helmut M. Zoidl. Mein Weg zur Kunst. Die Sammlung der H.M.Z. Privatstiftung” Hrsg. Helmut A. Gansterer, Verlag Holzhausen Wien 2010, S. 51 (Abb. 24)
Ausstellungen / exhibitions: “Boeckl”, Akademie der bildenden Künste, Wien 1946
“Moderne”, Suppan Fine Arts Wien 1998
Provenienz / provenance: H.M.Z. Privatstiftung als Eigentümerin der Sammlung Zoidl
Herbert Boeckl gilt als einer der wichtigsten österreichischen Künstler der Zwischenkriegszeit. Seine Entwicklung des Frühexpressionismus zählt zu den interessantesten Positionen expressiver Gestaltung der 1920er Jahre. Boeckl operierte mit den klassischen Themen der Kunst: Porträt, Landschaft und Stillleben. Eines dieser Porträts zeigt Bruno Grimschitz, den späteren Direktor der Österreichischen Galerie Belvedere. Im Ersten Weltkrieg hatte Boeckl an der italienischen Front gedient, in derselben Einheit wie Grimschitz. Dieser sollte bald einer der wichtigsten Förderer des Künstlers werden.
Die Bilder der 1920er Jahre vermitteln den Eindruck, als würde der Künstler die Porträts, Landschaften und Stillleben nur als Vorwand nehmen, um mit Farbe zu experimentieren. Boeckl spachtelte die Farbmasse in zentimeterdicken Schichten auf die Leinwände. Dadurch wirken die Bilder geradezu modelliert, ihre Themen sind kaum mehr erkennbar. Das ging so weit, dass seine Malerei zu einer fast undurchdringbaren Dunkelheit reduzierter Farben wurde. Später hellte er seine Bilder wieder deutlich auf und konturierte die Bildgegenstände. Die schwarze Kontur wurde ein wichtiges gestalterisches Mittel, um den Raum und die Körperlichkeit seiner Sujets zu betonen.