Details
Arik Brauer
Wien 1929 *
Narrentanz
Öl auf Platte / oil on board
60 x 54 cm
2007
WV-Nr. 761
links unten signiert: BRAUER
rückseitig zwei Mal betitelt und Maßangabe: NARRENTANZ 60 x 54
Wir bedanken uns beim Künstler für die Unterstützung!
Literatur / literature: vgl. “ARIK BRAUER. Gesamt.Kunst.Werk” Hrsg. Franz Smola und Alexandra Matzner für das Leopold Museum-Privatstiftung Wien (Ausstellungskatalog 14.11.2014 – 16.02.2015), 2014
Provenienz / provenance: Privatbesitz Israel
Tag für Tag malt Arik Brauer an seiner Bilder-Welt, an einer Fülle wild wuchernder Details. Im Grunde müsste man sich die einzelnen Bildausschnitte mit dem Vergrößerungsglas ansehen. Und Arik Brauer malt sie teilweise auch so. Er ist ein Erzähler, und es stecken unendlich viele, wunderbare Geschichten in ihm, die herauswollen. Diese Erzählungen sind immer verschlüsselt. Es ist nie wie bei einem Plakat, bei dem man auf den ersten Blick weiß, worin die Botschaft besteht.
Arik Brauer malt auf Platten und nicht auf Leinwand, weil die Leinwand einfach zu rau ist für diese extrem feine Malerei. Er malt auch nicht an einem Bild, sondern immer an mehreren gleichzeitig. Er lässt diese Bilder oft monatelang stehen. Und arbeitet eines Tages weiter, und seine Phantasie beginnt sich erneut zu entzünden. So entsteht dieses Wuchernde, das er durchaus anstrebt – weil so die Welt ist, das Leben, dieses verrückte Chaos von Begebenheiten und Schicksalen.
In seinen Bildern thematisiert Arik Brauer die gefährdete Umwelt, den Krieg und – immer wieder – das Alte Testament, das für ihn kein religiöser Leitfaden, sondern ein Jahrtausendkunstwerk ist. Brauer ist Agnostiker – und ein ausgesprochen politischer Mensch. Er lehnt die Vorstellung der Kollektivschuld ab, weil, wie er sagt, jeder Mensch eine eigene Verantwortung hat.